Uns schickte der Himmel! 72-Stunden-Aktion – in Grün geht alles!
Jedes Jahr im Mai machen die Schulsozialarbeiter der Schulen und die Schulseelsorgerin der Realschule ein gemeinsames Projekt. Während in den letzten Jahren stets wandern beim „Hike und weg“ anstand, wagten sich die drei Akteure in diesem Jahr an die 72-Stunden-Aktion.
Schon frühzeitig hatten die Hauptverantwortlichen Lena Bader und Lucia Karle eine Gruppe beim BDKJ angemeldet. Über Plakate, Flyer und natürlich persönliche Werbung fand sich eine Gruppe aus 21 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums und der Realschule zusammen, die sich in drei Vorbereitungstreffen kennen und als Gruppe erleben lernten.
Am Donnerstag, 23. Mai war es endlich soweit. Fast die gesamte Gruppe war nach Esslingen in den Maille-Park gefahren, wo die Auftaktveranstaltung des Esslinger Raums stattfand und der Umschlag mit der Aufgabe nach einem erfolgreichen Bobbycar-Parcour ausgehändigt wurde. Allerdings durfte der Umschlag erst um 17:07 Uhr Zuhause im Schülertreff der Schulsozialarbeit feierlich geöffnet werden. Unsere Gruppe bekam die Aufgabe mit Bewohnern vom „Haus am Schönrain“ verschiedene Aktionen durchzuführen. So sollte eine Gruppe mit Bewohnern des Heims musizieren, eine Gruppe sollte einen Besuch auf der Alpakafarm in Neckarhausen organisieren und gestalten, eine Gruppe sollte für Sonntag ein Abschlussfest organisieren und ein paar Schülerinnen sollten alle Aktionen dokumentieren. Da gab es erst einmal viel zu diskutieren, organisieren und regeln. Gruppen mussten sich finden, Ideen mussten gesammelt, Termine geklärt und Sponsoren gesucht werden. Gut, dass das Haus am Schönrain bestens auf die Begegnung vorbereitet war und alle Anfragen der Schüler gut beantworten und stets spontan reagieren konnte.
Nachdem am Freitagvormittag alle Gruppen ihren Teil intensiv vorbereitet hatten, fand am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen die erste Begegnung der Schülergruppe mit Bewohnern des Heimes statt. Zunächst wurde die Gruppe von Frau Serin, der Pflegeleiterin, empfangen und es konnten nochmals einige Fragen geklärt werden. Anschließend tauschten sich Schüler und Senioren über verschiedene Themen aus, manche Senioren wollten erzählen, andere wollten zuhören, beides war für alle Beteiligten jeweils bereichernd.
Am Samstagvormittag wurden die letzten Vorbereitungen für den Nachmittag getroffen, bevor eine Teilgruppe zur Alpakafarm aufbrach, um die Begegnung der Senioren mit den Alpakas zu gestalten und eine weitere Gruppe mit Bewohnern mit Orffschen Instrumenten musizierte und Lieder sang. Die Festgruppe hatte noch die Idee, die Tischdekoration für das Abschlussfest gemeinsam mit den Bewohnern zu basteln, so dass sich eine dritte Begegnungsgruppe bildete, in der eifrig Schmetterlinge und Blumen gebastelt wurden.
Am Sonntagvormittag ging es an die letzten Vorbereitungen für das Fest. Einige Schüler backten Zuhause noch Kuchen, die Doku-Gruppe arbeitete am Filmschnitt, letzte Dekorationen wurden noch fertig gestellt und angebracht. Gegen 15:00 Uhr ging es dann los. Frau Clemens, die Leiterin des Hauses am Schönrain, begrüßte die Bewohner, Schülergruppe und die Gäste und bedankte sich bei den Akteuren vom Schulzentrum. Für die Schülergruppe gab Marco vom Fest-Team einen kleinen Überblick über den Nachmittag. Die einzelnen Gruppen berichteten im Anschluss, wie sie in den letzten drei Tagen gearbeitet hatten und der von der Doku-Gruppe erstellte Film wurde mit kleinen technischen Schwierigkeiten gezeigt. Pünktlich um 17:07 Uhr, also genau 72 Stunden nach dem Start der Aktion, war die Gruppe wieder zurück im Schülercafé und konnte das Wochenende in einer letzten Abschlussrunde noch einmal Revue passieren lassen.
Insgesamt kann die Gruppe auf eine sehr erfolgreiche Aktion zurückblicken, die allen Beteiligten hoffentlich noch lange in schöner und positiver Erinnerung bleiben wird. Sowohl für unsere Schüler als auch für die Bewohner des „Haus am Schönrain“ war diese Art der Begegnung ein sehr spannendes Erlebnis.
Dass in grünen T-Shirts, die von der Stiftung der Kreissparkasse für alle teilnehmenden Gruppen gesponsert wurden und die wir während der gesamten Aktion trugen, fast alles möglich ist, wurde an den enorm vielen Spendern und Sponsoren deutlich. Fast unser gesamtes Material und auch nahezu die gesamte Versorgung während der Aktion wurde uns von Firmen und Unternehmen aus Neckartenzlingen und den umliegenden Gemeinden gespendet. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die uns damit die Durchführung der Aktion erheblich erleichterten!
Im kommenden Jahr findet übrigens wieder die traditionelle Wanderung „Hike und weg“ statt. Wir hoffen, dass auch diese Aktion wieder großen Anklang finden wird. Natürlich werden wir rechtzeitig darüber informieren.
Zum Schluss wollen wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass unsere 72-Stunden-Aktion zu einem solchen Erfolg geworden ist. Euch schickte der Himmel!
Lucia Karle (Schulseelsorge Realschule), Lena Bader und Micha Glück (Schulsozialarbeit am Schulzentrum)
Engagement mit einem „Bambi“ geehrt
Ende November wurde die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) mit dem begehrten Medienpreis „BAMBI“ geehrt.
Bundesweit hatten sich rund 160 000 Kinder und Jugendliche im Mai des Jahres 72 Stunden lang in verschiedenen sozialen Projekten engagiert.
Stellvertretend für die vielen Freiwilligen durften vier Jugendliche aus der Ortenau auf der Bühne des Festspielhauses in Baden-Baden die Auszeichnung aus den Händen von Thomas Gottschalk und Linda Zervakis entgegen nehmen.
Selbstverständlich gilt die Auszeichnung allen Teilnehmern der 72-Stunden-Aktion!
So auch der Gruppe des Schulzentrums Neckartenzlingen, die im Mai die Aufgabe bekam, einen Nachmittag mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenheims „Haus am Schönrain“ unter anderem musikalisch zu gestalten und am letzten Tag ein gemeinsames Fest vorzubereiten. Die Gruppe meisterte ihre Aufgabe bravourös und die schönen Begegnungen werden für alle Beteiligten in besonderer Erinnerung bleiben.
Nun wurde dieses außerordentliche Engagement mit einem Bambi geehrt!
Herzlichen Glückwunsch!
Übrigens: Aus der 72-Stunden-Aktion ist das Nachfolgeprojekt „Generationentreff“ entstanden, das die Schulsozialarbeiter des Schulzentrums wieder zusammen mit der Schulseelsorgerin der Realschule anbieten und an dem über zwanzig Schülerinnen und Schüler aller drei Schularten teilnehmen.
Das Foto zeigt einen Moment kurz nach der Preisverleihung. Mitglieder der Kolpinggruppe Oberkirch, die als Delegierte zur Preisverleihung geladen waren, reichen sich gegenseitig die Auszeichnung weiter.